Knöchelbänderverletzungen sind die Verletzung Nummer 1 im Sport. Die Behandlung von akuten Knöchelbänderverletzungen hat in den letzten Jahren zu der Diskussion: „Tape oder Bandage?“ geführt. Das UMC Utrecht publizierte vor Kurzem die Ergebnisse seiner Untersuchung über Bracing und Taping bei Knöchelbänderverletzungen. Diese Untersuchung zeigte, dass eine Knöchelbandage mindestens so effektiv ist wie ein Knöcheltape.
Bei der Untersuchung wurden 157 Patienten zwischen 18 und 70 Jahren in 2 Gruppen unterteilt. Die eine Gruppe bekam zur Behandlung der Knöchelverletzung eine Push med Knöchelbandage, die andere Gruppe bekam eine Tapebehandlung. Beide Gruppen wurden einer vierwöchigen Behandlung unterzogen.
Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den zwei Gruppen hinsichtlich Schwellung, Gelenkfunktion und aktiver Stabilität festgestellt. Die Tapegruppe erzielte etwas bessere Ergebnisse beim Schubladentest, bei dem die passive Stabilität festgestellt wird. Weiterhin wurde kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Rezidivgefahr (1 Jahr nach der Verletzung) nach der Behandlung mit der Push med Knöchelbandage im Vergleich zu Tape festgestellt und gab es keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Schmerzbeschwerden.
Schlussfolgernd kann die Push med Knöchelbandage als vollwertige Alternative zu Tape bei der Behandlung einer Knöchelbänderverletzung betrachtet werden.
(Quelle: Kemler et al. (2015). Effects of soft bracing or taping on lateral ankle sprain: a non-randomised controlled trial evaluating recurrence rates and residual symptoms at one year. Journal of Foot and Ankle Research, 8:13.)
In Ergänzung zu den obenstehenden Ergebnissen betrachten wir die Gebrauchsfreundlichkeit, Hautfreundlichkeit, die Möglichkeit, die Bandage beim Duschen/Baden abzunehmen und den Einsatz der Bandage bei ergänzenden Therapien als große Vorteile einer Bandage gegenüber einem Tape.